Handy
Benutzen Menschen mit Down-Syndrom Handys?
Und wenn ja, wofür?
Hören sie damit Musik?
Brauchen Sie dafür Assistenz?
Verschicken sie SMS?
Bei der Tagung des Down-Syndrom-Netzwerks e.V. in Augsburg haben sich 9 Menschen mit Down-Syndrom dafür entschieden, einen Text für die TOUCHDOWN 21-Website zu schreiben.
Welche Themen, fanden sie, fehlt noch auf der Seite?
Vorgeschlagen wurden 7 weitere Themen für die Unter-Seite ALLTAG.
Zum Beispiel Sport und Shoppen.
Für heute gewählt haben sie aber ein anderes spannendes Thema: Handy-Nutzung.
Wir haben eine Umfrage dazu gemacht.
9 Personen wurden befragt.
8 Frauen und 1 Mann.
Die jüngste Person war 16 Jahre alt.
Die älteste Person war 33 Jahre alt.
- 8 von den 9 anwesenden Personen haben ein Handy.
Davon sind 7 Personen Frauen. Eine Person ist ein Mann. - Eine Frau hat kein Handy.
Aber sie wünscht sich eins.
Welches?
„Ein Samsung Galaxy.
Ich glaube, das ist so ein gerades Handy.
Welche Farbe wünsche ich mir?
Silber.“
- 4 Personen im Raum haben sogar mehrere Handys.
3 Frauen und 1 Mann. - 8 Personen benutzen ihr Handy alleine.
Keine zweite Person benutzt das Gerät. - 3 Leute haben eine Assistenz.
Wenn sie nicht wissen, wie etwas am Handy funktioniert. - Eine Frau bekommt Handy-Unterricht.
Eine Frau diktiert zu diesem Thema:
„Einmal hat es gar nicht funktioniert, da war der Akku leer.
Aber da hatte ich mich getraut, jemanden zu fragen.
Das kostet Mut und Überwindung, aber ich krieg’s hin.“
Als nächstes wollten wir wissen: Wofür nutzen Menschen mit Down-Syndrom ihr Handy?
Wir haben alle 8 Menschen mit Down-Syndrom und Handy befragt.
Das ist das Ergebnis:
- 8 Personen benutzen ihr Handy zum Telefonieren.
7 Frauen und 1 Mann.
Also alle. - 8 Personen benutzen ihr Handy zum SMS-schreiben.
7 Frauen und 1 Mann.
Also alle. - 4 Personen benutzen ihr Handy zum Fotografieren.
3 Frauen und 1 Mann. - 2 Personen benutzen ihr Handy zum Spielen.
Beide Personen sind Frauen. - 5 Personen hören mit ihrem Handy Musik.
4 Frauen und 1 Mann.
Eine Frau hat Schwierigkeiten damit, SMS auf einem alten Handy zu schreiben.
Sie diktiert:
„Öfters weiß ich nicht, wie das mit dem SMS-Schreiben nicht geht.
Da habe ich immer so meine Probleme mit.
Irgendwas mit T9 – da verstehe ich immer nur Bahnhof.
Da frage ich schon mal meinen Vater oder meine Mutter:
‚Was bedeutet das jetzt überhaupt?'
Beim alten Ding werden mir immer die Finger wund.“
Die Lösung war: ein neues Handy.
Eins mit Touchscreen.
Da ist die Bedienung einfacher:
„Ganz oft benutze ich jetzt das neue Handy mit Touchscreen.
Wenn ich mal telefonieren oder schreiben will, wische ich einfach über das Display.
Ich hab auch so ’ne Tastatur, die dann immer kommt immer von selbst.
Ich tippe dann die ersten 2 Buchstaben vom Wort, das ich schreiben will, und dann kommt schon das Wort.
Muss ich nur draufklicken.“
Auch andere Familien-Mitglieder werden manchmal zur Handy-Nutzung befragt.
Eine Frau diktiert:
„Ich hab ein neues Handy ich.
Einer helfen mir. Alex, mein Bruder.“
Eine Frau hat ein Handy, will aber trotzdem nicht ständig erreichbar sein.
Sie diktiert:
„Ich habe auch ein Handy.
Es ist grau.
Aber das habe ich nicht hier, habe ich im Hotel.“
Eine Frau hört gerne Musik auf ihrem Handy.
Sie diktiert:
„Rund um die Uhr.
Am liebsten Klingel-Töne.“
Damit ist sie nicht die Einzige.
Eine andere Frau diktiert:
„Ich hab ganz schön viele Kontakte drauf und auch Musik.
Von Helene Fischer und Andrea Berg.“
Eine Person fotografiert besonders gern mit ihrem Handy.
Und was?
„Am liebsten Essens-Bilder.“
Aber es ging heute nicht nur um die Funktionen der genutzten Handys.
Auch wie die Handys aussehen, finden viele der Anwesenden wichtig.
Eine der Frauen beschreibt ihr Handy:
„Mein Handy ist schwarz und silber.
Eher Klapp-Handy mit Tasten.“
Eine der Frauen hat sich eine Handy-Hülle zu Weihnachten gewünscht.
Was für eine?
„Ich hab eine ganz coole Hülle von Helene Fischer.
Die habe ich zu Weihnachten gekriegt.
Das war so eine weiße Hülle mit rosa.
Das Handy selbst ist schwarz.“
Ein Mann benutzt sein Handy besonders häufig.
Er diktiert:
„Mein Handy, das ist schwarz.
Wenn angeschaltet, dann silber, schwarz, gold.
Da kann ich drauf schreiben, kann ein Foto machen, kann Bilder schicken und mache alles mit Handy.
Auch Internetz – alles.“
Eine Frau hat eine ganz besondere Beziehung zu ihrem Handy.
Sie diktiert:
„Ich gehe mit meinem Handy ins Bett.
Ich liebe mein Handy.
Ich spiele viel damit.
Danach liegt es nachts auf meinem Kopf-Kissen.“