Alkohol
Alkohol
Bei einer Online-Schreibwerkstatt mit 5 Menschen mit Down-Syndrom war das Wunschthema Alkohol.
Darum: Bitte sehr!
Wer darf in Deutschland Alkohol trinken?
Was steht im Gesetz?
Menschen ab einem Alter von 16 Jahren dürfen diesen Alkohol trinken:
- Bier
- Wein
- Sekt
- Cidre
Ab 18 Jahren darf man auch Schnaps trinken.
Das gilt für Menschen mit und ohne Down-Syndrom.
Gestartet haben wir die Schreib-Werkstatt mit einer Umfrage.
Befragt wurden 5 Personen mit Down-Syndrom zwischen 16 und 47 Jahren.
Frage 1:
Hast Du schon mal Alkohol getrunken?
ja: 4
nein: 1
Frage 2:
Welches Getränk mit Alkohol ist dein Lieblings-Getränk?
Schnaps: 1
Bier: 3
Weizen: 1
Wein: 2
Hugo: 1
Aperol Spritz: 1
Cola-Weizen: 1
Cocktails: 2
Ich trinke keinen Alkohol: 1
Frage 3:
Welches Getränk mit Alkohol magst Du gar nicht?
Bananenweizen: 1
Schnaps: 2
Bier: 1
Obstler: 1
Ich trinke keinen Alkohol: 1
Frage 4:
Wie oft trinkst du Alkohol?
selten, zum Beispiel bei Feiern (Hochzeit, Geburtstage, Party, wenn jemand gestorben ist): 2
wegen Corona im Moment fast gar nicht: 1
beim Ausgehen, etwa 3 bis 4 mal im Jahr: 2
samstags: 1
am Wochenende: 1
gar nicht: 1
Frage 5:
Hast Du schon mal zuviel Alkohol getrunken?
ja: 2
nein: 3
Frage 6:
Trinkst Du lieber alleine Alkohol oder mit anderen zusammen?
alleine: -
mit anderen zusammen: 2 (mit dem besten Freund, mit meiner Freundin, in einem Restaurant oder einer Bar, mit meiner Familie, mit Kumpels, bei meinem Cousin)
beides: 2
gar nicht: 1
Frage 7:
Wo trinkst Du Alkohol?
in einem Restaurant oder einer Bar: 4
zu Hause: 3
im Biergarten: 2
in der Kneipe: 3
bei Verwandten: 2
bei einem Weinfest: 2
beim Oktoberfest: 3
im Urlaub: 4
bei der Weinprobe: 3
beim Grillabend: 3
Frage 8:
Hat Dich schon mal jemand gefragt:
Dürfen Menschen mit Down-Syndrom überhaupt Alkohol trinken?
nein, aber die dachten, ich sei noch zu jung, um Alkohol zu trinken: 2
ja: 2
Ich wurde nicht gefragt, aber die Bedienung hat mir kein Weinglas eingedeckt: 1
Cleo Lanz ist 23 Jahre alt.
Manchmal trinkt sie ein Feierabend-Bier.
Sie diktiert:
Ganz selten mal trinke ich ein Feierabend-Bier.
Nicht immer, aber zweimal höchstens.
Ich gehe ja selber arbeiten.
Ich arbeite auf einem Erlebnis-Bauernhof.
Wenn ich nach Haus komme, dann nehme ich dann ein Bier.
Das ist ein Feierabend-Bier zum Genießen.
Das Bier ist im Kühlschrank oder unten im kalten Keller.
Das Feierabend-Bier trinke ich dann zusammen mit meiner Familie auf dem Hof oder bei mir in der Wohnung auf dem Balkon.
Manuel Müller ist 30 Jahre alt.
Er diktiert:
Mein 18. Geburtstag, ich bin 18 geworden war, hab ich keinen Alkohol gekriegt, kein einzigen.
Ich darf Alkohol trinken.
Aber manche sagt nein.
Das war ungerecht!
Jetzt passiert das nicht mehr.
Ich bin 30.
Jetzt darf ich trinken.
Rosa Seeberger diktiert:
Ich bin erst 16.
Ich finde: Ich bin noch zu jung, um Alkohol zu trinken.
Ich trinke Cola, Wasser mit oder ohne Sprudel oder Saft.
Ich bin überhaupt kein Alkohol-Typ.
Ich glaube, ich will lieber nicht Alkohol trinken.
Patricia Netti ist 37 Jahre alt.
Sie erinnert sich an einen schönen Abend im Urlaub:
Ich gehe immer wieder nach Kroatien in den Urlaub ans Meer, und da sitzen wir immer wieder mal an einer Bar und trinken einen Alkohol oder einen Cocktail miteinander, und das ist dann immer ein sehr, sehr schöner Abend.
Das wirkt sich dann aber so aus, dass ich danach dann sehr, sehr lang brauch, um einzuschlafen.
Von Alkohol wird man betrunken.
Manuel Müller beschreibt es:
Es war bei einem Grill-Abend.
Wir wollten Fleisch grillen.
Es waren viele Leute da.
Es war schön und mit Musik.
Einmal habe ich getanzt.
Dann habe ich ein bisschen Alkohol getrunken, vielleicht 3 Bier hab ich getrunken, und dann habe ich gemerkt, dass ich besoffen war.
Dann habe ich aufgehört.
Am nächsten Morgen beim Wachwerden ging es mir gar nicht gut.
Aber ich habe nie Kopfweh, nie.
Gut ist es, wenn man einen tollen Freund hat.
So wie Peter Reifahrth.
Er ist 47 Jahre alt.
Er diktiert:
Das war beim Stadtfest.
Ein Freund und ich waren da.
Nachts.
Beim Fest.
Ich hatte 5 Bier.
Weizen.
Dann war ich weg.
Ich habe einen tollen Freund.
Der hat mir geholfen, die Zimmertür aufmachen.
Und laufen.
Dann hat er einen kalten, nassen Lumpen über den Kopf gelegt, damit Kühlung ist.
Eistee trinken ist manchmal besser…
Manchmal ist es für Menschen mit Down-Syndrom schwieriger, ein Bier zu bestellen als für Menschen ohne Down-Syndrom.
Cleo Lanz beschreibt eine solche Situation:
Wir waren mit mehreren unterwegs.
Die Kellnerin hat allen am Tisch Weingläser hingestellt.
Nur mir nicht.
Das hat sich doof angefühlt.
Ich fand damals: Die Kellnerin muss gefeuert werden!
Wie die sich hätte verhalten müssen?
Die müssen halt drauf schauen, ob jemand oder er ein Glas hat oder nicht.
Wenn die denken, ich bin zu jung, könnten die nicht einfach fragen, wie alt ich bin.
Sonst muss ich mich aufregen, dass sie es nicht machen.
Manuel Müllerhat das Schlusswort.
Er findet:
Alkohol trinken macht glücklicher und froh.
Nur nicht zuviel – dann nicht.
Die Texte sind bei einer Online-Schreibwerkstatt entstanden.
Hier kann man die Aktuelles-Meldung dazu lesen.