„Das Wohnen soll schön sein."
Wohnen
Viele Menschen fragen sich:
Wie wohnen Menschen mit Down-Syndrom?
Leben sie bei ihrer Familie?
Können sie alleine leben?
Brauchen sie Unterstützung dafür?
Wie wohnen Menschen mit Down-Syndrom?
Die Antwort ist: Es ist unterschiedlich.
Manche Menschen mit Down-Syndrom leben alleine in einer Wohnung.
Dafür brauchen sie Unterstützung.
Von einem Betreuer oder einer Betreuerin.
Oder einem Familien-Mitglied.
Welche Unterstützung jemand braucht, ist unterschiedlich.
Zum Beispiel: Bei einem Arzt-Besuch.
Oder: Wenn Post von einem Amt kommt.
Beim Einkaufen.
Oder bei Bank-Geschäften.
Bei Julian Göpel ist das so.
Er ist jetzt 31 Jahre alt und lebt allein.
Er erzählt:
„Ich muss alleine den ganzen Haushalt schmeißen.
Mit allem Pipapo.
Mit Küche, Wohnzimmer, Bad sauber machen und so…
Man muss selbständig den Müll raus bringen.
Es gibt viele Regeln.
Was ich an Regeln brauche: Ich muss pünktlich im Bett sein.
Dass man wieder früh aufstehen muss!
Da gibts soo viele Regeln…
Was ich selber entscheiden muss!“
Daniel Rauers lebt alleine in Köln.
Er ist jetzt 22 Jahre alt.
In Zukunft wünscht er sich, alleine zu wohnen.
Er sagt: „Wollte gerne in Köln wohnen, alleine. Ich schaff das schon.“
Viele Menschen müssen das Alleine-Wohnen erst üben.
Sie müssen lernen: Was ist wichtig, wenn ich alleine wohnen will?
Worum muss ich mich kümmern?
Wenn sie dabei Unterstützung haben, kann es gut klappen.
„Wohnen soll schön sein“, wünscht sich Martin Weser.
Er ist jetzt 30 Jahre alt.
Noch lebt er bei seiner Familie.
Aber fürs zukünftige Alleine-Wohnen hat er schon geübt.
Er schreibt:
„Ich bin oft alleine zu Hause geblieben wenn meine Eltern in den Urlaub sind dann bin ich mit mein Bruder schon mal allein wir kommen zurecht und irgendwann später dann kann ich alleine wohnen ohne Eltern ohne Bruder.“
Manche Menschen mit Down-Syndrom leben bei ihrer Familie.
Manche Eltern glauben: Sie können sich am besten selbst um den Menschen mit Down-Syndrom kümmern.
Sie kennen ihn oder sie am besten.
Manche Menschen mit Down-Syndrom finden das gut.
Andere wollen lieber von zu Hause ausziehen, wenn sie erwachsen sind.
Marley Thelen ist jetzt 29 Jahre alt.
Sie lebt im Betreuten Wohnen.
Sie schreibt:
„Freizeit ist, wenn ich in meine Wohnung bleibe und Beinchen hoch legen und ausschlafen und das macht mir auch richtig Spaß. Und Hörbücher anzuhören und stricken oder malen. Weil ich stricke lieber, dann habe ich auch etwas zu tun wegen meiner Finger.
Manche Menschen mit Down-Syndrom wohnen in einer Wohn-Gemeinschaft.
Oder in einem Wohn-Heim.
Zusammen mit anderen Menschen mit oder ohne Behinderung.
Oft gibt es dort Betreuerinnen und Betreuer.
Manche Menschen wohnen lieber mit anderen zusammen.
Andere wohnen lieber alleine.
Antonio Nodal ist jetzt 40 Jahre alt.
Er lebt in einer Wohn-Gruppe.
Er berichtet:
„Ich wohne in Wohnung.
Alle Gruppe bei mir unten.
Alle Gruppe ist mit mir zusammen.
Mindestens 20 Leute wohnen da.
Und alle sind mit mir zusammen.
Ich finde das schön.“
Aladdin Detlefsen ist jetzt 30 Jahre alt. Er wünscht sich, in einem Wohnheim zu wohnen. Am liebsten in einer Ohrenkuss-WG. Er diktiert:
„Mein Wunsch ist zum Heim gehen. Mein Traum is in Heim stecken. Der hat mehrere Betreuer. Die Betreuer kann alles machen. Netten Ausflug gemacht.“
Am liebsten will er mit seinen Ohrenkuss-Kollegen zusammen wohnen:
„Mit Ohrenkuss zusammen eine WG machen. Mein Zimmer soll mit vielen zusammen sein. Irgendwas machen, warum nich, wenn die Lust haben. Aber vorher kennen lernen. Dann möcht ich mal kochen oder Spiele spielen, rausgehen, Ausflug machen. Disco machen. Bisschen Gesellschaft. Romantik und locker bleiben.“
Romantik und gemeinsame Unternehmungen schön und gut, aber:
„Wenn ich nach Hause komm da soll es ruhig sein.“
Anna-Lisa Plettenberg wünscht sich, von ihrer Wohnung aus die Sterne sehen zu können. Sie schreibt:
„Ich möchte gerne eine Wohnung haben.
Ich hätte gerne große Wohnung mit Terrasse mit Garten und ich möchte gerne einen Schaukelstuhl.
Man darf mit seinen Wünschen auch mal
nach den Sternen greifen.
Ich wünsche mir das ich immer die Sterne ansehen kann.“
Die Bedürfnisse beim Wohnen sind bei jedem Menschen unterschiedlich.
Egal, ob die Person das Down-Syndrom hat oder nicht.
Jeder Mensch muss für sich herausfinden, wie und wo er oder sie am liebsten wohnen möchte.
Und jeder Mensch braucht Unterstützung, um diese Wünsche zu verwirklichen.