Bei TOUCHDOWN 21 arbeiten nur die fitten Leute mit Down-Syndrom mit.
Das denken viele Menschen.
Und sie sagen es auch.
Aber es stimmt nicht.
Wir erklären hier, was man können muss, um bei TOUCHDOWN 21 mitzumachen.
In der TOUCHDOWN-Ausstellung konnte man viele Texte an der Wand lesen.
Jemand liest einen Text an der Wand der Ausstellung und merkt:
Das ist ja ein interessanter Text.
Und die Person glaubt:
Das kann ja nur eine sehr fitte Person mit Down-Syndrom geschrieben haben.
Die Person muss lesen und schreiben können.
Sie muss gut sprechen können.
Meine Tochter oder mein Sohn könnte das nicht.
Das passiert oft in unserer Arbeit.
Wir werden immer wieder darauf angesprochen.
Diese Menschen wissen nicht, wie der Text entstanden ist.
Darum wollen wir es erklären.
Bei TOUCHDOWN 21 und in der Ohrenkuss-Redaktion arbeiten erwachsene Menschen mit Down-Syndrom mit.
Sie machen es, weil sie es wollen.
Sie interessieren sich dafür.
Sie haben alle was zu sagen.
Sie haben Gedanken im Kopf und sie haben eine Meinung.
Sie möchten gerne Dinge lernen.
Wenn wir zusammen arbeiten, nehmen wir uns Zeit.
Es gibt Unterstützung, wenn sie gebraucht wird.
Wir erklären die Dinge gerne mehrmals, wenn es nötig ist.
Wir lassen uns Zeit, wenn die Texte geschrieben werden.
Bei der Arbeit gibt es viele Assistenzen.
Sie haben verschiedene Aufgaben.
Sie arbeiten als Verstehens-Assistenz.
Sie bekommen Texte diktiert.
Sie schreiben schwierige Wörter vor.
Sie helfen dabei, Informationen zu finden.
Wichtig ist aber: Sie geben nur Assistenz, wenn sie gebraucht wird.
Und wenn die Person mit Down-Syndrom darum bittet.
Das heißt: Die Gedanken und Texte kommen von den Menschen mit Down-Syndrom.
Alle können beim Projekt mit-machen.
Auch wenn sie nicht lesen und schreiben können.
Wichtig ist nur, dass sie sich für ein Thema interessieren.
Und dass sie mit-arbeiten wollen.
Egal, ob sie fit sind oder nicht.
Ansgar Peters erklärt es so:
Es gibt manche Sachen, die verstehe ich manchmal nicht.
Die Leute denken dann: Der ist nicht fit.
Aber ich bin sehr fit.
Ich bin klug.
Und ich bin sehr gut drauf.
Ich kann sehr gut rechnen und schreiben.
Ich kann alles, was ich möchte - und das gefällt mir ja richtig.
Wir geben zu: Ein bisschen nervt uns die Frage.
Wer entscheidet denn, wer fit ist und wer nicht?
Woran merkt man es?
Daran, wie gut jemand sprechen kann?
Daran, ob jemand lesen und schreiben kann?
Wir finden: Klugheit hat nichts mit Sprache oder Schrift zu tun.
Wir finden: Alle unsere Kollegen und Kolleginnen sind fit.
Und zwar alle auf unterschiedliche Weise.
Das findet auch Julian Göpel.
Er sagt:
Ich bin fit.
Meine Kollegen und Kolleginnen beim Ohrenkuss sind fit.
Wir alle sind fit.
Ich sehe das!