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Johanna von Schönfeld und Verena Günnel in einer Mongolei-Ausstellung im LVR-Museum Bonn, Foto: Katja de Bragança

Wie ist die politisch korrekte Bezeichnung für Menschen mit Down-Syndrom?

"Mensch mit Down-Syndrom"? "Mensch mit Trisomie 21"? "Downie"? "Mongo"? Wie nennt man Menschen mit Down-Syndrom? Wie nennen sie sich selbst?

Im Laufe der Zeit gab es viele verschiedene Bezeichnungen für Menschen mit Down-Syndrom.
Zum Beispiel „mongoloid“.
Oder „schwachsinnig“.
Diese Begriffe wurden früher in der Medizin benutzt.
Heute benutzt man sie nicht mehr.
Viele Menschen mit Down-Syndrom finden: Sie sind eine Beleidigung.

Lange Zeit hat man den Begriff „Menschen mit geistiger Behinderung“ benutzt.
Aber auch dieser Begriff wird heute nicht mehr benutzt.
Viele Selbstvertretungs-Gruppen sagen: Unser Geist ist nicht behindert.
Er funktioniert nur anders.

Diese Arten der Benennung werden heute für Menschen mit Down-Syndrom benutzt:

  • Menschen mit Down-Syndrom
  • Menschen mit Trisomie 21
  • Menschen mit Lernschwierigkeiten
  • Menschen mit einer Chromosomen-Anzahl-Veränderung

Oft wird der Begriff „Downie“ für Menschen mit Down-Syndrom benutzt.
Vor allem erwachsene Menschen mit Down-Syndrom können ihn gar nicht leiden.
Marley Thelen, eine junge Frau mit Down-Syndrom, schreibt dazu:

"Ich finde 'Downie' total doof.
Ich finde es total und unheimlich doof, mich so zu nennen.
Ich möchte es auch nicht.
Wie weiß ich auch nicht, das finde ich voll schwierig.
Ich finde das auch eine Verniedlichung."

Nora Fiedler hat einen besseren Vorschlag.
Sie schreibt:

"Downie, hätte ich gedacht, heißt Down-Syndrom.
Viele Menschen haben Down-Syndrom, so kleine Chromosomen.
Das fällt mir eindeutig zu schwer, ›Downies‹ sagen zu können.
Das ist eine Plage der Menschheit, so was zu sagen.
Ich gehe dann weg, wenn andere über andere lästern und so was.
Die benutzen auch andere Schimpfworte, zum Beispiel Wabbelarsch oder:
Wer ist das, diese Dicke, oder Trauer-Kloß.
Eher solche.
Es fühlt sich nach Scheiße an, so was zu sagen.
Und außerdem kann ich Kritik nicht annehmen.
›Mongo‹ wäre das heftigste Schimpfwort, das ich gehört habe.
›Mongo‹ ist auf jeden Fall genauso schlimm wie Schlampe oder Miststück.
Zu Menschen mit Down-Syndrom kann man ganz normal hingehen und fragen: Was ist denn das – Down-Syndrom zu sein?
Ich sag dann zum Beispiel: Ich hab eben das Gleiche wie andere Menschen auch. Für dich heiße ich Nora."

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