Hochzeit
Viele Menschen wünschen sich eine Ehe-Frau oder einen Ehe-Mann. So ist es auch bei Menschen mit Down-Syndrom. Trotzdem gibt es bis jetzt nur wenige verheiratete Paare. Fragt man das Ohrenkuss-Team, dann muss sich das ändern.
Wir starten mit einer Umfrage dazu.
Bei einer Ohrenkuss-Sitzung haben wir das Team befragt.
Es sind 15 Personen mit Down-Syndrom bei der Sitzung anwesend.
Sie sind zwischen 19 und 53 Jahre alt.
Wie viele von ihnen wollen in Zukunft irgendwann heiraten?
12 Personen wollen in Zukunft heiraten.
5 von ihnen unbedingt.
Am liebsten morgen.
3 Personen wollen nicht heiraten.
Was braucht es für eine richtige Hochzeit?
Blumenschmuck, ein weißes Kleid, eine Kutsche?
Das Ohrenkuss hat sich Gedanken dazu gemacht.
Wir wünschen viel Vergnügen beim Lesen!
Vor der Hochzeit kommt erstmal ein anständiger Heirats-Antrag.
So stellt Natalie Dedreux sich ihren vor:
Mein Antrag soll schön sein.
Und das sagt mir, dass ich heiraten will.
Das soll da drin stehen.
Ein Brief, wo drinsteht:
Hiermit erkläre ich euch zu Mann und Frau.
Und der Mann kann dann die Frau küssen.
Das soll bei mir drinstehen.
Karoline Spielberg findet Hochzeiten grundsätzlich super.
Sie diktiert:
Das Hochzeit ist schön.
Das Hochzeitskuchen, Hochzeitsschmaus sehr gut.
Heiraten ist super.
Aber was macht eine Hochzeit super?
Marley Thelen findet:
Eine Hochzeit muss in einer lockeren Atmosphäre sein.
Lars Breidenbach, Fern-Korrespondent und Profi, fasst kurz zusammen:
Was ist bei einer Hochzeit wichtig?
Er schreibt:
Bei Hochzeit isse wichtig: küssen, Hochzeitskuss.
Händchen halten, Ring geben, Ring auf [stecken] Frau Mann.
Feiern, auch Polterabend, vorher, auch feiern, Geschirr haben für kaputt machen.
Warum?
Bringt Glück, macht Glück, Andenken.
Auch Christiane Zimmermann weiß genau, was sie bei diesem Thema wichtig findet.
Sie diktiert:
Auf jeden Fall ein Ehering und ein Brautstrauß viele Hochzeitsgäste und ne Kutschfahrt mit dem Brautpaar und ein riesen großen Essen mit ganz vielen Leuten, die alle eingeladen sind.
Ansgar Peters möchte in der Kirche heiraten.
Mit vielen Gästen.
Er diktiert:
In der Kirche sind viele Leute da.
Ich lade 150 Gäste ein auf meine Hochzeit.
Der Teppich ist ausgerollt - natürlich rot.
Und als das Hochzeits-Marsch auf der Orgel spielte, kommen wir rein zum Altar.
Und dann werden wir nachher den Ringe tauschen.
Dann sagt der Pfarrer: „Ansgar, möchtest du deine Frau zu deiner Frau annehmen?“
Dann sage ich ja.
Dann fragt er meine Frau zu mir:
„Möchtest du dein Mann werden?“
Dann sage ich auch ja.
Dann tauschen wir die Ringe.
Und dann sagt der Pfarrer: „Ihr könnt jetzt die Braut küssen.“
Auch Michael Häger träumt von einer Hochzeit in der Kirche.
Er diktiert:
Ein Mann anziehen.
Ein Hut, schwarze Hose.
Ein Frau auch schick anziehen, ein Kleid.
Ringe sind auf dem Tisch.
Kommt ein Pastor, der muss erstmal was sagen.
Kommt ein Mess-Diener.
Hochzeit.
Liebe.
Ich sage was.
Du sagst was.
Blumen streuen.
Meine Frau.
Beide machen.
Das heißt:
Einer muss was sagen, beide in die Kirche.
Ja, ich will.
Paul Spitzeck kann die Gefühle von Braut und Bräutigam gut nachfühlen.
Er diktiert:
Mir gefällt die Hochzeit und die erste Kuss.
Die Bräutigam hat sein Herz trommelt, wenn die sehe die Braut.
Und dann hat die Hochzeit Spaß gemacht!
Anna-Lisa Plettenberg möchte heiraten.
Sie hat sich Gedanken über die Kleidung bei der Hochzeit gemacht und hat genaue Vorstellungen.
Sie diktiert:
Wenn ich heirate mit meine Verlobte, dann würde ich mich schön machen, und er ein Anzug so romantisch aussieht, und dann gehen wir erst in das Standesamt das Ja-Wort.
Dann so erstmal heiraten dann so mit normalen Sachen, und dann werden wir erstmal schöne Sachen erzählt werden, woher kommen und von klein auf zusammen sind.
Und dann werden wir alle beide Ja sagen.
Dann gehen wir in die kirchliche Hochzeit.
Dann ziehen wir uns schicke Sachen an:
Ein tolles Hochzeitskleid.
Und er einen schwarzen Anzug.
Und ich einen Schleier mit einem Sicht-Vorhang vor und einem Blumenstrauß.
Und dann, wenn ich an Altar bin, darf mein Verlobte meine Gesichts-Bedeckung hochziehen und dann wird es dann der Priester dann eine Frage stellen, ob wir Mann und Frau werden wollen.
Dann sagen wir beide: Ja, ich will.
Und dann dürften wir dann die Ringe anziehen und dann sagt der Priester dann, dürfen sie die Braut küssen.
Und dann sind wir als Mann und Frau geehrt und dann feiern wir und bekommen eine Feuerwerk für uns beiden und eine Hochzeitstorte für uns beide.
Ja, und dann dürfen wir Hochzeitstanz machen und dann wars das und dann werden wir Hochzeitsnacht und in Suite übernachten.
Und das war unser Hochzeit, und wir machen Flitterwoche.
Man merkt:
Der Plan steht.
Natalie Dedreux will keinen Schleier.
So stellt sie sich das vor:
Ich find’s cool, eine Rockerbraut zu sein.
Also eine Rockerbraut sieht bei mir so aus:
Ein richtig cooles Kleid mit Ausschnitt.
Und während wir uns küssen, gerne bitte mit Rockmusik.
Und noch etwas ist ihr wichtig.
Sie will ihren Namen behalten.
Sie diktiert:
Ich möchte meinen Nachnamen behalten.
Und meinem Freund würde ich den Nachnamen auch gerne geben.
In die Hand geben, um den auch zu tragen.
Braucht man für eine echte Hochzeit eine weiße Kutsche?
Ansgar Peters findet nicht.
Er hat andere Vorstellungen:
Ich will ein Hochzeits-Auto.
Ein alten Rolls Royce, einen englischen Oldtimer von 1928.
Achim Reinhardt, Fernkorrespondent aus Buchen, ist an Heiraten nicht interessiert.
Er sagt:
Die Ehe schließe ich aus.
Das könnte ich nicht.
Die Feier ist so lang.
Antonio Nodal will ebenfalls nicht heiraten.
Er diktiert:
Ich will nicht heiraten.
Ich habe seit 16 Jahren nur Freunde.
Ich will nicht heiraten, ich nicht.
Ich will nur eine Freundin.
Über die richtige Tanz-Musik zur Hochzeit hat er sich aber trotzdem Gedaken gemacht.
Ein wichtiger Punkt beim Thema Hochzeit!
Er diktiert:
Musik und da schöne Frau zusammen und Mann und Frau Hochzeit und der Jung hat getanzt.
Ansgar Peters ist mit der Musik-Auswahl speziell.
Er diktiert:
Mein Hochzeitsmusik ist Techno.
Was ich sehr cool finde, weil ich Techno gerne höre.
Sein Kollege Björn Langenfeld führt noch genauer aus, welchen Hochzeits-Tanz er sich virstellt.
Er diktiert:
Frau tanzt mit der Hand, das Kleid tanzt, Schultertanz, Arm tanzt vor und zurück, Mann tanzt.
Blaue Band Anzug drauf.
Pastor auch tanzt hin und her.
Für Musik und Tanz ist also gesorgt.
Was ist noch wichtig?
Das Essen.
So stellt Ansgar Peters es sich vor:
Das Essen bei der Hochzeit ist: Italienische Leckerbissen.
Und deutsche.
Das Italienische ist Nudelsalat.
Und das Deutsche ist Kartoffelsalat.
Mit Würstchen.
Und da wird auch schön gegrillt.
Vorspeise gibt es Bratkartoffeln mit Rührei, Leberkäse und Salat.
Und zum Nachtisch gibt es ein Eis: Majacuja, Pfirsich mit Streusel.
Julian Göpel hat sich ebenfalls Gedanken über das Essen gemacht.
Aber nicht über das Hochzeits-Menue.
Sondern um das Hochzeits-Frühstück am nächsten Morgen.
Er diktiert:
Ich bereite ein Hochzeits-Frühstück mit leckeren Sachen:
Brötchen, Baguette, zum Kerzenschein.
Das ist ein romantisches Frühstücksbuffet mit allem Drum und Dran.
Da gibt’s verschiedene Buffet-Einrichtungen, wenn ich ‘ne Frau hab.
Da freut sie sich.
Das tut sie ganz sicher!
Was findet Julian Göpel noch wichtig bei einer Hochzeit?
Er diktiert:
Ein großes Feuerwerk entsteht.
Feuerwerk ist das allerschönste auf der Welt.
Und: Nicht nur die Hochzeit selbst ist wichtig.
Auch eine anschließende Hochzeits-Reise will gut geplant sein.
So stellt Karoline Spielberg sich das vor:
Zusammen reisen, Urlaub machen.
Dann Kreuzfahrt, Traumschiff, zusammen leben.
Dann schön.
Leute angeln sehen.
Ich mag gerne Schiff, Kreuzfahrt.
Flitterwochen findet Lars Breidenbach ebenfalls wichtig.
Er schreibt:
Und nachher Flipperwochen, ist wichtig, Sex haben, nackt sein.
Zärtlichkeit und Liebe.
Natalie Dedreux hat dazu auch konkrete Pläne.
Sie schreibt:
Dann können wir in aller Ruhe unsere Flitterwochen machen und an einen Ort, wo wir alleine sind.
Frankreich oder die Ukraine.
Man merkt:
Das Ohrenkuss-Team wird so schnell nicht müde, zum Thema Hochzeit zu schreiben.
Wer mehr Hochzeits-Texte von Ohrenkuss-Autoren und -Autorinnen lesen will:
2011 haben wir über die Hochzeit von Prinz William und Herzogin Kate geschrieben.
Für den Blog der Heuschrecke.
Hier kann man den Text lesen.