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Das TOUCHDOWN 21 Team mit dem goldenen Chromosom, daneben ein Stehtisch mit Tischdecke und einem Blumenstrauß mit Sonnenblumen
23.06.2018

TOUCHDOWN 21 bekommt das Goldene Chromosom

Wir feiern und sind stolz: Wir haben einen Preis bekommen. Anna-Lisa Plettenberg, Natalie Dedreux, Anne Leichtfuß und Katja de Bragança reisen nach Nürnberg, um ihn in Empfang zu nehmen.

Wir kommen aus dem Feiern hat nicht mehr raus! 
Wir glauben: Das Goldene Chromosom ist wahrscheinlich der coolste Preis, den man nur kriegen kann!
Er wird vom Deutschen Down-Syndrom InfoCenter vergeben "an Personen mit Down-Syndrom, die sich durch eine besondere Leistung hervorgetan haben."

Elzbieta Szczebak, Leiterin des Down-Syndrom InfoCenters hält die Laudatio.
[Statt Laudatio kann man auch Fest-Rede sagen.]
Hier kann man ihre Rede lesen:

Liebe Jubiläums-Gäste, liebe Mitglieder-Familien,

mir fällt heute eine schöne und anspruchsvolle Aufgabe zu. 
Ich halte eine feierliche Rede anlässlich der Verleihung des Preises das „Goldene Chromosom“. 
Das Deutsche Down-Syndrom InfoCenter vergibt diese Auszeichnung seit fast 20 Jahren, genau genommen seit 1999.

Das „Goldene Chromosom“ bekommen Personen mit Down-Syndrom, die für andere Menschen mit Down-Syndrom und für die Gesellschaft etwas Herausragendes leisten. 

In diesem Jahr geht das „Goldene Chromosom“ nach Bonn. 
Dort wurde das Projekt TOUCHDOWN 21 geboren. 

Was ist TOUCHDOWN 21? 
Das können am besten die Mitglieder dieses Projekts erklären. 
Sie haben es auf ihrer Internet-Seite ausgezeichnet vorgestellt.

Ich lese ihre Selbst-Vorstellung vor:
„TOUCHDOWN 21 ist ein Forschungs-Projekt.
Ein Forschungs-Projekt mit und über Menschen mit Down-Syndrom.
Wir sammeln Informationen.
Wir wollen das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten.
Und wir wollen Menschen zusammenführen, die dieses Thema beschäftigt.“

Warum bekommt dieses Forschungs-Projekt heute das „Goldene Chromosom“? 
Dafür gibt es sehr viele Gründe. 
Ich habe eine lange Liste in meinem Kopf notiert. 
Diese Rede sollte aber kurz und bündig sein. 
Deshalb sage ich es in einem Satz.

Das Projekt TOUCHDOWN 21 schafft Klarheit!

Aber was heißt das genau? – fragen sich jetzt wahrscheinlich viele im Saal. 
Ich finde, dieses Forschungs-Projekt führt uns folgende fünf Dinge vor Augen:

1. Menschen mit Down-Syndrom interessieren sich für die Forschung. 
Sie wollen mehr darüber wissen, wie lebten Menschen mit Down-Syndrom früher? Wie leben sie heute? In Deutschland und auf der ganzen Welt.
„TOUCHDOWN 21 blickt auf die Welt der Menschen mit Down-Syndrom.

Ich mache mit, weil ich mein Anders-Sein erforschen will.“
Das hat Frau Julia Bertmann gesagt.
Sie ist Mitglied im Beirat des Projekts.

2. Sie wollen selbst der Welt sagen, wie sie leben und was sie denken. 
Sie können über ihren Alltag als Expertinnen und Experten am besten berichten. 
Alle Menschen sind verschieden, ob mit oder ohne Down-Syndrom. 
Manche Menschen mit Down-Syndrom können nicht so gut reden oder schreiben. Trotzdem sind sie Expertinnen und Experten in eigener Sache. 
Andere Menschen mit Down-Syndrom können sich für sie stellvertretend einsetzen. Das machen viele Minderheiten-Gruppen.

3. Das Projekt TOUCHDOWN 21 beantwortet Fragen zum Thema Down-Syndrom.
Viele Menschen haben zu diesem Thema Fragen in ihrem Kopf.
Und manche haben auch viele Vorstellungen zu diesem Thema in ihrem Kopf. 
TOUCHDOWN 21 gibt Antworten, die Frauen und Männer mit Down-Syndrom selbst geben. 
Zum Beispiel Antworten auf diese Frage:
Wie ist die politisch korrekte Bezeichnung für Menschen mit Down-Syndrom?

4. In dem Projekt wird klare Sprache gesprochen.
Diese Sprache ist leicht verständlich. 
Obwohl sie manchmal Fach-Wörter und Fremd-Wörter verwendet.

5. Das Projekt ist partizipativ.
Das heißt: Interessierte Personen mit Down-Syndrom wurden von Anfang an gefragt und sind gleichberechtigt an allem beteiligt, was in diesem Projekt entsteht.

Was muss noch über das Projekt unbedingt gesagt werden?

TOCHDOWN 21 ist einmalig!

Nur in Deutschland gibt es dieses Forschungs-Projekt.
Kein Projekt auf der ganzen Welt hat so etwas geschafft:
Menschen mit Down-Syndrom haben teil an der Forschung über sich selbst! 

Alle interessierten Menschen können sich davon überzeugen:
Es gibt eine informative Internet-Seite TOUCHDOWN 21.
Und ein Buch TOUCHDOWN. Die Geschichte des Down-Syndroms.
Dieses Buch ist zugleich ein Katalog zu der TOCHDOWN-Ausstellung. 

Ich bin davon überzeugt, dass alle an diesem Projekt tatkräftigt Beteiligten, etwas sehr wichtiges tun und bewirken: 
Sie setzen sich dafür ein, dass die Stimme und die Meinung von Personen mit Down-Syndrom gehört werden. 
Alle anderen Expertinnen und Experten, die es seit Jahren auch tun, sind natürlich zu würdigen. 

Das Projekt TOUCHDOWN 21 verbreitet nun das Fach-Wissen aus der Perspektive von Menschen mit Down-Syndrom.
Und das ist in seiner Weise nicht nur neu und innovativ.
[Innovativ heißt: Es ist eine neue Idee.]
Das ist definitiv ein unverzichtbarer Beitrag zur Stärkung des Rechts auf Selbst-Gestaltung und Selbst-Vertretung! 
Besonders jetzt und all dem zum Trotz, was wir an Ausgrenzung und nicht Beachtung von Vielfalt in der Welt aktuell erleben.
Dieses Projekt ist in der Hinsicht auch politisch und wird auf lange Sicht unsere Gesellschaft prägen. 

Liebe Vertreterinnen des Forschungs-Projekts TOUCHDOWN 21: 
liebe Dr. Katja de Bragança, Natalie Dedreux, Anne Leichtfuß und Anna-Lisa Plettenberg, ich habe nun die große Ehre, im Namen des Deutschen Down-Syndrom InfoCenters das „Goldene Chromosom“ an das Projekt TOUCHDOWN 21 zu verleihen. Herzlichen Glückwunsch! 

Danke für die Rede, liebe Elzbieta! 

Anna-Lisa Plettenberg ist stolz auf den Preis.
Sie diktiert:

Wir haben die Preis bekommen, das finde ich super! 
Das Goldene Chromsom sieht schön aus. 
Wir finden dafür einen guten Platz in unserem Büro.

Natalie Dedreux schnappt sich den Preis direkt nach der Preisverleihung und macht ein Foto davon.
Das teilt sie auf ihrer Instagram-Seite.
Sie schreibt:

Hallo Leute, wir haben jetzt ein Preis bekommen der heißt der goldene Chromosom.
Könnt ihr gerne angucken. 
Ihr dürft mir folgen.

Alle, die das gerne möchten, finden hier ihre Instagram-Seite.

Bei der gleichen Veranstaltung wurde noch ein Preis verliehen.
Der Moritz.
Wolfgang Halder hat ihn bekommen, denn er ist "eine Persönlichkeit, die sich in besonderer Weise für Menschen mit DS engagiert hat."
Herzlichen Glückwunsch!

 

Diese Menschen haben bis jetzt das Goldene Chromosom bekommen:

1999 Bobby Brederlow für seine Leistungen in der Fernseh-Serie „Liebe und weitere Katastrophen“, die Anfang 1999 von der ARD ausgestrahlt wurde.

2005 Marco Huber, der „Mann mit der Krawatte“, der seit 15 Jahren einen Arbeitsvertrag mit der Stadt Otzberg hat, wo er in der Verwaltung tätig ist. 

2007 Christoph Eder, ein Künstler aus der DelaTour-Werkstatt in Österreich.

2008 3 Personen mit Down-Syndrom bekommen den Preis: 
Claudia Petersen, die seit vielen Jahren im Stadthaus Hotel Hamburg tätig ist. 
Lisa Mandl aus Garching, die den Rollerführerschein gemacht hat und die durch ihre Mal-Arbeiten viele Menschen erfreut.
Simon Beresford aus England, der als erster Mann mit Down-Syndrom einen Marathon lief und Pate stand für das erfolgreiche Marathoni-Projekt, das 2007 in Deutschland startete.

2009 Patricia Netti, weil sie als selbstbewusste, selbstständige und kompetente Frau mit Down-Syndrom ein Vorbild für andere Menschen mit Down-Syndrom ist.

2011 Christian Hirsch war der erste Down-Syndrom-Marathon-Läufer aus Deutschland, der die komplette Marathon-Strecke von über 42 Kilometern 2010 in München zurücklegte.

2013 Tobias Gehring, Andrea Halder, Albin Hofmayer, Uli Kanawin und Katja Sothmann als Protagonisten mit Down-Syndrom im Film "Down-Syndrom und ich".

2018 TOUCHDOWN 21 für die Arbeit im partizipativen Forschungs-Projekt.

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